eVB-Nummer – was das ist und ob sie trotz Schufa vergeben wird

Bis zum Jahr 2003 erhielten Versicherungsnehmer von der Kfz-Versicherung die sogenannte Doppelkarte. Sie galt als Versicherungsnachweis und musste bei der Anmeldung des Fahrzeugs der Straßenverkehrsbehörde vorgelegt werden. Ab 2008 wurde die Fahrzeuganmeldung mitsamt allen Faktoren digitalisiert und es wurde auf die eVB-Nummer umgestellt und die Doppelkarte, die zuvor noch zweigleisig genutzt wurde, eingestellt. Hinter dem Kürzel verbirgt sich die elektronische Versicherungsbestätigung, die vom Versicherer automatisch an den Versicherungsnehmer herausgegeben und zugleich der örtlichen Straßenverkehrsbehörde übermittelt wird. Aber was ist, wenn die eigene Bonitätsauskunft bei der Schufa schlecht ist? Erhalten Autofahrer auch in diesem Fall eine eVB-Nummer trotz Schufa?


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eVB-Nummer: Die Hintergründe

Wie kam es eigentlich zu der elektronischen Versicherungsbestätigung? Immerhin war über Jahrzehnte hinweg die Doppelkarte gängig und genügte vollends. Verbraucher erhielten damals die Karte trotz Schufa und meldeten nun ihr Fahrzeug an. Natürlich steckt hinter der Einführung der eVB-Nummer eine Geschichte:

  • So sieht die Nummer aus - die eVB-Nummer ist ein Code aus sieben Zahlen. Dieser Code wird der Straßenverkehrsbehörde übermittelt und gleichzeitig dem Versicherungsnehmer übergeben.
  • Voraussetzung - um eine eVB-Nummer zu erhalten, muss der Wagen haftpflichtversichert sein. Die Kfz-Haftpflicht ist als Pflichtversicherung der Basisbaustein. Etwaige Zusatzversicherungen wie die Teilkaskoleistungen interessieren im Rahmen der eVB-Nummer nicht.
  • Warum die Änderung? - der gesamte Anmelde- und Prüfprozess sollte digitalisiert werden. Zugleich sollte sichergestellt werden, dass die Versicherung tatsächlich besteht. Da die eVB-Nummer beispielsweise bei Nichtzahlung des ersten Abschlags direkt gesperrt werden kann, sind Betrügereien nur schwer durchzuführen.
  • Vereinfachung - letztendlich ist die eVB-Nummer für beide Seiten eine absolute Vereinfachung. Der Halter muss nicht mehr alle Papiere mit zur Fahrzeuganmeldung mitnehmen, er genießt sogar mehr Datenschutz, da die Behörde nicht länger weiß, wie der Wagen eigentlich versichert ist. Zudem ist die Ausstellung sehr schnell, teils wird die eVB-Nummer schon nach einer Stunde erteilt. Die Straßenverkehrsbehörde kann nun ebenfalls direkt und ohne zeitliche Verzögerung den Versicherungsstatus prüfen.

Nicht alle Änderungen sind für Autofahrer gut nachzuvollziehen oder werden als sinnvoll erachtet. Bei der eVB-Nummer sind sich die meisten Menschen allerdings einig, denn mit ihr hat sich der gesamte An- und Ummeldeprozess vereinfacht. Selbst beim zwischenzeitlichen Wechseln der Kfz-Versicherung trotz Schufa kann die Mitteilung an die Straßenverkehrsbehörde spielend einfach geschehen. Meist sind es sogar die Kfz-Versicherungen selbst, die der Behörde den Wechsel der Kfz-Versicherung mitteilen und die neue eVB-Nummer übermitteln. Der Halter muss nun gar keine weiteren Schritte tätigen.

Schlechte Bonität: Erhalte ich überhaupt eine eVB-Nummer?

Nun ist es kein Geheimnis, dass immer mehr Bürger eine schlechte Bonität aufweisen oder zumindest Einträge in der Schufa haben. Während positive Einträge die Einschätzung des Kunden verbessern und zu einer höheren Kredit- und Vertragsfähigkeit beitragen, senken negative Einträge die Würdigkeit ab und erschweren den Abschluss von Verträgen.

Etliche Autofahrer fragen sich daher, ob sie überhaupt eine eVB-Nummer erhalten, wenn sie doch eine negative Schufa haben. Um diese Frage zu klären, muss zuerst ein Missverständnis ausgeräumt werden:

  • eVB-Nummer ist ein Nachweis – die eVB-Nummer ist rein ein Nachweis über das Vorhandensein einer Kfz-Haftpflichtversicherung. Bei jedem Versicherungsabschluss wird sie automatisch und verpflichtend ausgestellt.
  • Kfz-Versicherung – sie ist auch trotz negative Bonität und schlechter Schufa erhältlich, sogar recht problemlos. Vielfach können auch verschuldete Bürger in den Genuss einer Kaskoversicherung kommen, doch die eVB-Nummer erhalten sie absolut verpflichtend.

eVB-Nummer: Der Clou mit der Pflichtversicherung

Ist die Schufa schlecht, sind Ablehnungen oft ein gewohntes Bild. Verträge kommen nicht zustande und Kredite werden auch nicht vergeben. Anders verhält es sich bei der Kfz-Versicherung, denn nun steht der Gesetzgeber indirekt den Bürgern trotz Schufa an der Seite:

  • Pflichtversicherungsgesetz – in Deutschland gibt es einige Versicherungen, die verpflichtend abgeschlossen werden müssen. Ist das Wort »Haftpflicht« im Namen, ist es fast immer eine Pflichtversicherung, rein die private Haftpflicht fällt nicht darunter. Aber auch die Krankenversicherung zählt als Pflichtversicherung. Das hat Vorteile für den Bürger, denn er darf nicht einfach von Versicherungen abgelehnt werden.
  • Kfz-Haftpflicht – sie muss vorgewiesen werden, damit überhaupt ein Auto auf die Straße darf. Der Gesetzgeber schreibt die Inhalte der Kfz-Haftpflicht vor und sagt auch klipp und klar, unter welchen Umständen eine Versicherungsgesellschaft einen einzelnen Kunden doch ablehnen darf. Die einfachste Form der Kfz-Haftpflicht wird von den Versicherern oft als Basisvariante bezeichnet.
  • Ablehnungsgründe – sie existieren kaum und wenn, dann nur auf eine einzelne Versicherungsgesellschaft bezogen. So darf Gesellschaft A einen Autofahrer ablehnen, wenn dieser in der Vergangenheit einen Versicherungsbetrug bei eben dieser Gesellschaft versuchte. Gesellschaft B darf hingegen nicht ablehnen. Auch bei hohen noch offenen Forderungen sind Ablehnungen möglich, werden aber meist mit einem Ratenplan kombiniert.

Jeder Autofahrer hat also das Recht (und die Pflicht), eine Kfz-Haftpflichtversicherung abzuschließen. Trotz Schufa und selbst bei einer sehr schlechten Bonität ist dieser Abschluss zumindest in der Grundvariante möglich. Die meisten Versicherer gingen in den vergangenen Jahren hin und nahmen ihre Basisversicherung vollends aus dem Programm, sodass selbst trotz Schufa Autofahrer eine Kfz-Haftpflicht mit den verbesserten Bedingungen und erhöhten Deckungssummen erhalten.

Die eVB-Nummer wird also garantiert auch trotz Schufa erteilt. Sie bezieht sich immer nur auf die Kfz-Haftpflichtversicherung. Wie schon bei der alten Doppelkarte interessiert es die Straßenverkehrsbehörde nicht, ob ein Wagen teil- oder vollkaskoversichert ist, denn vom Gesetz her wird nur die ohnehin enthaltene Kfz-Haftpflicht betrachtet.

Habe ich trotz Schufa Chancen auf eine bessere Kfz-Versicherung?

Die Erfahrung zeigt, dass Autofahrer zwar mitunter einige Versuche starten müssen, doch ist es trotz schlechter Bonität und Einträgen in der Schufa absolut nicht unmöglich, die Teil- oder Vollkaskoversicherung abzuschließen. Die eVB-Nummer gibt es auch dann direkt nach Annahme des Vertragsgesuchs. Wer sich fragt, woran das liegt, erhält nun die Antworten:

  • Vorauszahlung – die Kfz-Versicherung wird immer im Voraus bezahlt. Selbst bei einer monatlichen Zahlweise, die aus Kostengründen lieber nicht in Erwägung gezogen werden sollte, zahlt der Versicherungsnehmer für den kommenden Monat. Die Chancen auf eine hochwertige Vollkaskoversicherung trotz Schufa steigen, wenn die Zahlungszeiträume erweitert werden: alle sechs Monate oder gar die komplette Vorauszahlung für ein Versicherungsjahr nehmen Versicherern die Argumente, einen Kunden wegen der Schufa abzulehnen.
  • Übersichtlichkeit – im Schnitt machen Kfz-Versicherungen natürlich einen Gewinn. Der Schaden, der im Rahmen einer Kfz-Versicherung entstehen kann, ist übersichtlich und wird meist durch Selbstbeteiligungen noch verringert. Zudem hat die Kfz-Versicherung nach der Schadensregulierung immer die Möglichkeit, den Vertrag aufzulösen – wie übrigens auch der Kunde.

Während es die eVB-Nummer trotz Schufa zu jeder Kfz-Versicherung dazugibt, können Autohalter auch auf den verbesserten Schutz in der Teilkasko oder der Vollkasko der Autoversicherungen hoffen. Die Bonität spielt diesbezüglich nur eine untergeordnete Rolle. Da in den Kaskoversicherungen die Kfz-Haftpflicht stets enthalten ist, erlangt der Versicherungsnehmer auch die elektronische Versicherungsbestätigung trotz schlechter Bonität.

Aber dies kann jeder Autohalter gerne selbst austesten. Auf unserer Seite bieten wir einen simplen Kfz-Versicherungsvergleich, der nicht nur beim Sparen hilft, sondern den Weg zu einem verbesserten Schutz ebnen kann. Nach einer angenommenen Versicherungsanfrage erhalten Autohalter die eVB-Nummer schon kurze Zeit später auf dem elektronischen Weg, wird der Wagen nur bezüglich der Versicherung umgemeldet, regeln die Versicherungen die Übermittlung häufig mit der zuständigen Straßenverkehrsbehörde.